Tagestrip ins Tourimekka

Heidelberg


 

Sonntag, schönstes Wetter im Süden. Ein kleiner Ausflug steht an. Karlsruhe bietet mit seinem zentralen Standort im Süden den perfekten Ausgangspunkt für kleine Tagestrips, ob zum Lebensmitteleinkauf an die französische Grenze, mit dem TGV (oder dem Radel) nach Straßburg oder ein kleiner Trip in die Universitätsstadt Heidelberg – alles möglich und all das stand auch auf meiner großen #lisaentdeckt To-Do-Liste.

 Mit dem Baden-Württemberg Ticket ging es an diesem Tag nach Heidelberg. 45 min brauchte die S-Bahn für die 50 km. Ein Kindespiel, erinnere ich mich daran, dass ich teilweise von einem Ende Berlins zum anderen fast doppelt so lange brauchte. Die Bahnfahrt führt an einigen beschaulichen Dörfern vorbei und ist recht kurzweilig.

Etwas verloren stolpere ich aus der Bahnhofshalle in Heidelberg. Der Bus ins Zentrum ist vollgestopft und ich frage mich ob all die jungen Leute hier angehende Mediziner sind #klischeekannich.

Es ist Sonntag und so sind die Geschäfte geschlossen, was den Reiz am Schaufensterbummeln in keiner Weise mindert. Vorbei am Verpackungsmuseum – bei schlechterem Wetter sicher eine nette Option. Heute wird aber das Wetter genossen. Die Architektur beeindruckt. Der Stadtführer erzählt etwas von den Überbleibseln des 30-Jährigen Kriegs. Einmal Staunen, weiter geht es.

 Gleich neben der Heiliggeistkirche, wird der erste Cappuccino im kleinen italienischen Café genossen. Die Touristen belustigen uns mit uniformer Ausrüstung - Selfiestick in der linken Hand, Spiegelreflex in der Rechten und das Kleinkind wird auf dem Arm jongliert. Die Koffeinstärkung wärmt und bereitet auf die erste sportliche Betätigung des Tages vor.


Über 300 Stufen sind zu bewältigen bis das Heidelberger Schloss mit seinem grandiosen Ausblick über Heidelberg für die Strapazen des Aufstiegs entschädigt. Alle sportlich Unmotivierten fahren mit der Heidelberger Bergbahn bis zur Station Molkenkur. Von dort aus ist das Heidelberger Schloss zu Fuß zu erreichen.

Nachdem die typischen Panorama Bilder eingefangen sind, schlendere ich in die Innenstadt zurück. Vorbei an asiatischen Restaurants, die ausgelegt auf ihre Zielgruppe, in der asiatischen Muttersprache werben. Auf der Karl-Theodor-Brücke, die von den Heidelbergern auch als Alte Brücke bezeichnet wird, drängeln sich die Touristen für das schönste Selfie mit dem Heidelberger Schloss im Hintergrund, während sich unter ihnen auf dem Neckar die Lastschiffe ihren Weg bahnen.

Auf der anderen Seite angekommen wartete die nächste Herausforderung. Der Aufstieg zum Philosophenweg. Der schmale, steile Schlangenweg macht seinem Namen alle Ehre und schlängelt sich in vielen kleinen Kurven den Berg hinauf. Auf der Hälfte des Weges hoch zum Philosophenweg wartet eine kleine Gruppe an Bänken eingerahmt von einer kleinen Mauer, auf deren Rand die Touristen den Ausblick über die Innenstadt genießen.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter bergauf. An diesem Sonntag zieht der Philosophenweg besonders viele Besucher an. Oben angekommen ist der Aufstieg vergessen und die letzte Etappe beginnt. Den Philosophenweg entlang schlendere ich wieder zurück in die Altstadt, den herrlichen Blick auf den Neckar und die Alte Brücke stets vor Augen. Der Philosophenweg gehört zum touristischen Highlight. Die Selfiestick- und Fujikamera-Dichte ist hoch. Vor allem die Gebäude der physikalischen Fakultät sorgen für Begeisterung.

Das Ende des Philosophenwegs bildet den Anfang unserer Rückreise. Nach einer kurzen Aufwärmpause in einem kleinen Café an der Theodor-Heuss-Brücke nehme ich den Bus zurück zum Hauptbahnhof, wo der Zug in Richtung Karlsruhe bereits wartet. Und so geht der Tag zu Ende mit einem weiteren Punkt, den ich von meiner To-Do-Liste abstreichen kann und dem ängstlichen Gefühl vor dem Muskelkater am nächsten Tag – ausnahmsweise mal nicht vom Radeln.